Das diesjährige Herbstfest hatte einen etwas anderen
Charakter als die bisherigen Herbstveranstaltungen von Interserve. Dem Vorstand
war’s ein Anliegen dem Anlass einen etwas festlichen Charakter zu verleihen.
Allerdings starteten wir wie üblich mit einer Anbetungszeit.
Die Anbetung unseres Schöpfer und Retters ist ja schliesslich das Ziel der
Mission. Gott soll dort angebetet werden, wo man ihn noch nicht kennt.
Daraufhin berichteten drei „On Tracker“ von Ihren
Kurzeinsätzen:
Debi arbeitete 6 Monate als Krankenschwester in einer armen
Gegend ganz im Nordosten von Indien. Neben der alltäglichen Arbeit im kleinen
Landspital konnte sie medizinische Einsätze draussen in den Dörfern leisten.
Oft ging’s in undichten schmalen Holzschiffchen entlang den Flüssen zu den
abgelegenen, medizinisch unterversorgten Dörfern. Zurück in der Klinik half
assistierte Debi bei Operationen, war bei Geburten dabei und wusch danach die
Wäsche von Hand. Gummihandschuhe wurden gewaschen und mehrfach gebraucht. Eine
grosse Herausforderung war die Sicherheitslage. Oft fühlte sie sich
eingeschlossen, da es ihr aus Sicherheitsgrünen nicht erlaubt war, sich alleine
ausserhalb des Klinikareals zu bewegen. Aber auch die abenteuerlichen Strassen
bargen arge Gefahren. So passierte ganz in der Nähe ein schlimmes Busunglück
und das kleine und hier überforderte Spital musste die Patienten aufnehmen
mangels Alternativen.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhU6UKmciJNwBKYQtA_Z8Jy72FC8ITK1XTPugHSOzXZleB7FGg7d4whZVG130t-Zc6v0L_2sZb1N1aIV7Qz3HWoYnTb2z6fBjOyrdSqVxsP-UJf4CCvor1J4OBGgtH0SVb_mvK4jNIobJk/s1600/Debi.jpg)
Luki wählte seinen Praktikumsplatz im 4. Studienjahr des TDS
in Zentralasien: In seiner Aufgabe als IT-Manager war vielseitig: Verschiedene
Computer wurden „auf Vordermann gebracht“ auch Anpassungen an der Homepage
waren nötig. Aber auch das Anschliessen von neuen Telefonstationen am
komplizierten Tableau, bei dem man erst die richtigen Kabel finden musste,
gehörte zu den Tätigkeiten. Allerdings versteckte sich Luki nicht nur hinter
der Technik, nein, er lud in der Stadt mit Flyer junge Leute zum „English
conversation club“ ein, den er selber leitete. Und wie alle andern half er beim
wöchentlichen „Container Day“ beim aus- und umladen der Hilfsgüter. Besonders
beeindruckte ihn die Lieferung von 40 Rollstühlen, einer Einrichtung für einen
Kindergarten und für das Gefängnis. Das macht wirklich einen Unterschied im
Leben der Betroffenen. Luki kam begeistert von seinem 8-wöchigen Einsatz
zurück, der Spuren auch in seinem Leben hinterliess.
Damaris reiste im Sommer für 2 ½ Monate nach Pune in Indien:
Sie arbeitete in einem indischen Mädchen- und Frauenheim, das vor über 130
Jahren von Inderinnen gegründet wurde und auch Heute von Indern geleitet wird.
Da Damaris der Schulbetrieb nicht so zusagte arbeitete sie im „Unterhalt“ und
auf der „Farm“. Ihr Hauptprojekt bestand jedoch im Aufbau eines Kaffees, das
schon jahrelang auf der Agenda stand. – Damaris erlebte die Zeit in Indien die
ersten 1 ½ Monate eher schwierig. Sie verstand die Kultur nicht: „Die Inder
wollen das Gesicht nicht verlieren, deshalb können sie nicht nein sagen oder
beschreiben den gesuchten Weg, auch wenn sie keine Ahnung haben!“ Auch ihr
Arbeitsverständnis ist völlig anders als bei uns. … und jeden Tag gab’s Reis.
Eigentlich wollte sie früher Heimreisen, blieb jedoch und überwand ihren
Kulturschock. Trotz vielfältigen Herausforderungen, konnte das Kaffe fertig
eingerichtet werden und steht dem Heim als Einkommensquelle und als
Arbeitsplatz zur Verfügung.
Der zweite Teil des Morgens bildeten zwei Länderberichte
unserer Langzeitpartner: So konnte eine Liveschaltung nach Nordafrika
hergestellt werden. Esther berichtete aus ihrem Einsatzland und von den Folgen
nach dem arabischen Frühling. Anschliessend erzählte Marianne von Nepal und
ihrem Projekt, dass sie für die nächsten Jahre angehen will. – Wir möchten
später genauer darüber berichten.
Das festliche „Zmittag“, das Therese mit vielen Helfern
zubereitet hatte bestand aus Nah- und Fernöstlichen Spezialitäten aus
Nordafrika, dem Nahen Osten Pakistan und Nepal.
Am Nachmittag berichtete Johanna aus China und Miranda aus
Kambodscha. Miranda wird bald ausreisen und wurde mit Segensgebeten ausgesandt.
Leider konnten die Kurzzeiterin Julia nicht anwesend sein; Magdalena jedoch
schon, die als Ergotherapeutin nach Nepal reisen wird zu einem
„Schnuppereinsatz“ um abzuklären, ob ein Langzeiteinsatz dort der richtige
Platz für sie sei. Daniel Meister wurde aus dem Vereinsvorstand verabschiedet.
Er tritt eine Pfarrstelle in Oberdiessbach an.
Eine Gruppenarbeit zum Thema „Jüngerschaft“ schloss die
Tagung ab. Dieses Thema beschäftigt uns sehr und wir werden an dieser Stelle
mehr darüber berichten.
Wir haben uns sehr über die positiven Rückmeldungen gefreut
und sind dankbar über das gelungene Herbstfest.